Design Thinking Prozess in Start-ups
- Catharina Biester
- 5. Apr. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Mehr als 80% aller Start-ups scheitern innerhalb von drei Jahren, einige Zahlen gehen auch von 90% und mehr aus. Laut deutschem Start-up Monitor hat bereits ein Drittel der deutschen Startup-Gründer zuvor ein gegründetes Start-up eingestellt. Steht die Frage im Raum: Was machen die erfolgreichen 10% anders?
In einer Studie von CB Insights, die 101 Start-up-Postmortems analysierte, wurde festgestellt, dass „fehlende Nachfrage“ der Hauptgrund für das Scheitern war. Design Thinking adressiert genau dieses Problem, indem es sicherstellt, dass Produkte und Dienstleistungen auf echten Nutzerbedürfnissen basieren und stellt damit ein wertvolles Tool in jeder Werkzeugkiste eines Gründers dar oder eines Geschäftsführers eines Scale-ups, der wachsen möchte.
01 - Was ist ein Design Thinking Prozess?
Design Thinking ist eine methodische Herangehensweise, die Innovation durch einen tiefen Einblick in die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer anstrebt. Es basiert auf der Ideologie, dass ein praktischer, nutzerzentrierter Ansatz zur Problemlösung zu differenzierenden Innovationen führen kann.
Der Prozess in sechs Phasen
01 - Empathie: Dieser erste Schritt verlangt von uns, in die Schuhe der Nutzer zu schlüpfen. Hier sammeln wir Daten darüber, was Nutzer tun, denken und fühlen.
02 - Define: Nachdem wir ein tiefes Verständnis für die Nutzer entwickelt haben, identifizieren wir deren Probleme und Bedürfnisse. Das Ziel ist es, klare und handhabbare Nutzerprobleme zu definieren.
03 - Ideate: Jetzt wird es kreativ. Wir suchen nach Lösungen für die definierten Probleme. „Ideation is where we begin to build up again“, Tim Brown, Chairman von IDEO.
04 - Prototype: Hier bringen wir unsere Ideen zum Leben. Prototypen helfen uns zu verstehen, welche Teile der Idee funktionieren – und welche nicht.
05 - Test: Wir präsentieren unsere Prototypen dem Kunden und sammeln Feedback. Dies ist ein iterativer Schritt, der oft zu weiteren Anpassungen führt.
06 - Implement: Der letzte Schritt ist die Umsetzung der Lösung. Hier wird die Innovation Realität.

Flexibilität und Skalierbarkeit
Design Thinking ist kein starres Schema. Jedes Unternehmen, von Start-ups bis hin zu multinationalen Konzernen, kann den Prozess an seine spezifischen Bedürfnisse anpassen. Die Methode ist skalierbar und kann von der Verbesserung kleiner Funktionen bis hin zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen angewendet werden.
Ein Blick in die Geschichte
Der Design Thinking Prozess mag wie ein modernes Konzept erscheinen, doch seine Wurzeln reichen weit zurück. Charles und Ray Eames, Milton Glaser und andere Pioniere des Designs haben bereits in der Vergangenheit nutzerzentrierte Ansätze verfolgt, die heute als frühe Formen des Design Thinkings angesehen werden können.
Was heißt das?
„The best way to have a good idea is to have a lot of ideas.“ - Linus Pauling, Chemiker & Nobelpreisträger
Wir leben in einer Welt, in der Kundenbedürfnisse immer komplexer werden und die Erwartungen stetig steigen. Design Thinking kann einen strukturierten Ansatz bieten, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Es geht nicht nur darum, Probleme zu lösen, sondern echte Bedürfnisse zu erkennen und zu adressieren. Die Implementierung von Design Thinking kann den Unterschied zwischen dem Scheitern und dem Erfolg eines Start-ups bedeuten.
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